Vorstellung
Meine Name ist Alex und ich bin mit einer verheirateten Frau.. zusammen.
Seit mittlerweile fast acht Monaten sind wir irgendwie zusammen. Ich weiß gar nicht so recht, wo und wie ich genau beginnen soll.

Es begann tatsächlich schon vor Manuela. Mein gesamtes Leben lang ziehe ich solche Frauen offenbar an, ohne es jedoch bewusst zu steuern. Ich bin mittlerweile 29 Jahre alt und hatte erst eine einzige Beziehung im traditionellen Sinne (und selbst die war mehr als kurios, aber dazu an anderer Stelle mehr). Die Frauen in meinem Leben waren eigentlich immer in einer Beziehung oder in einer Ehe. Waren dort unglücklich und fanden mich. Oder ich sie.

Und um an der Stelle gleich ein paar Dinge vorweg zu nehmen. Nein, ich suche tatsächlich nicht nach Affären, ich suche nicht nach unkompliziertem Sex. Je länger ihr diesen Blog verfolgt, desto mehr merkt ihr, dass "unkompliziert" ein Wort ist, das man für gewöhnlich nicht im Zusammenhang mit mir erwähnt.
Ich sehne mich nach einer monogamen festen Partnerschaft. Ich habe keine Beziehungsängste, keine Scheu vor Bindungen, keine Fixierung auf Teilaspekte einer Beziehung. Ich wünsche mir nur eine ganz normale Partnerschaft. Und schlittere immer wieder in die kuriosesten Geschichten hinein.

Fangen wir bei den Ereignissen der letzten Zeit an, mit einer kurzen Erläuterung zu Manuela und mir vorweg.

Wir arbeiten beide in derselben Firma. Ich lernte sie kennen, als ich im Februar letzten Jahres ihr Vorgesetzter wurde. Wir verstanden uns fast auf Anhieb gut und entwickelten rasch ein freundschaftliches Verhältnis. Sie war damals schon seit einiger Zeit in ihrer Ehe unglücklich und hatte schon eine Affäre zu einem anderen Mann. Ich habe sie auch dazu ermutigt, zu dem anderen Mann zu gehen, da ich gesehen habe, wie viel besser er für sie ist. Doch da sie zwei gemeinsame Kinder mit ihrem Mann hat, gestaltete sich eine Trennung als schwierig, nicht zuletzt auch deshalb, weil ihr Mann, als sie ihm eröffnete, dass sie einen anderen liebt und sie ihn deshalb verlassen möchte lediglich mit "Nein" antwortete.
Irgendwann ging es, trotz immenser Bemühungen meinerseits, mit der Affäre in die Brüche. Unsere Beziehung intensivierte sich dafür umso mehr. Für mich war das ganze rein platonisch. Und es schien mir auch nicht so, als wenn es von ihrer Seite aus anders war. Wir waren einfach recht vertraut, das bleibt sicher nicht aus, wenn man acht Stunden täglich nebeneinander zusammen arbeitet und darüber auch privaten Kontakt pflegt.
Bei einer kleinen, zwanglosen Betriebsfeierlichkeit, bei der sie zuviel getrunken hat, hat sie versucht mich zu küssen. Sehr ambitioniert.
Ich musste zwar meine gesamte Willenskraft aufbringen, jedoch habe ich mich kein Stück darauf eingelassen. In dem Moment ging es mir vor allem darum, dass sie ziemlich angetrunken war und ich die Situation nicht ausnutzen wollte, da ich noch ziemlich klar war.
Doch das war der Startschuss. Von dem Moment an konnte ich sie nicht mehr nur als Freundin betrachten. Einen Tag vorher war Sex mit ihr für mich unvorstellbar. Und nun war es eine reizvolle Neugierde, die befriedigt werden wollte: wie ist es sie zu küssen? Mit ihr zu schlafen?
Wir sprachen recht offen darüber und waren uns einig, dass es keinen Sinn hat und wir nur Freunde bleiben sollten. Das hat natürlich nicht funktioniert und ein paar Wochen später war es dann soweit.

Seit dem sind nun knapp acht Monate vergangen und es ist unglaublich viel passiert. Sie hat bereits mehrfach versprochen sich endlich von ihrem Mann zu trennen, letztmalig vor Weihnachten. "Ich möchte das die Kinder noch ein letztes, glückliches Weihnachtsfest haben, ehe ich die Familie zerstöre!"
Sie wollte dann ab Januar zu mir ziehen. Morgens die Kinder bei ihrem Mann abholen, zur Schule und in den Kindergarten bringen, dann zur Arbeit fahren, danach die Kinder wieder abholen und der Rest des Tages und der Nacht wäre sie bei mir gewesen. Auch hatte sie für Anfang Januar einen Termin bei einer Beratungsstelle für sich und ihren Mann gemacht.
Der Termin wurde abgesagt, die Pläne mit dem Zusammenziehen kurzerhand verworfen. Sie würde nicht genug Schlaf bekommen, weil sie morgens immer so früh auf müsste, um zu den Kindern zu fahren.
Ernüchterung. Vorgestern habe ich die gesamte Thematik dann mal wieder angesprochen, denn von ihrer Seite aus kommt nie etwas. Sie möchte nicht über solche Dinge sprechen und reagiert genervt, wenn ich es mache.
Ich fragte sie, wie es denn nun weitergehen soll. Sie weiß es nicht. Eine gern gehörte Standardantwort.
Wir reden und reden und reden selbst am nächsten Tag weiter und die Situation eskaliert immer weiter. Während ich simple Tatsachen und Fakten aufzähle, die ihr durchaus bekannt sind, sie aber immer wieder erfolgreich verdrängt, fällt sie aus allen Wolken und kann das alles mal wieder "nicht ertragen". Wie sehr sie mir weh tut und wie schlecht sie mich behandelt.
Nun gut. Also möchtest du wieder Schluss machen?, frage ich.
Sie druckst rum. Weiß mittlerweile, nach vielen dieser Aktionen (zwei auch von mir), dass wir das nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen sollten.
Nein, möchte sie nicht. Aber sie möchte auch keine Affäre mehr. Sie möchte "Warten". Nach unzähligen Fragen lässt sie sich dazu herab, mir ihre Intention dieses Wortes zu erklären.
"Quasi wie Freunde, wir können ja mal Kaffee trinken". Nun bin ich es, der aus allen Wolken fällt. Was soll das denn?!
Letztlich belässt sie es natürlich alles beim Alten und ich resigniere, angesichts der mangelnden Optionen.




sopravvivere am 13.Jan 17  |  Permalink
klingt ja nicht gerade rosig und vor allem kling es nach Hinhalten. Sorry für die harsche Wortwahl.
Was genau hält dich denn an ihr? Was hält jemanden bei einer Person, mit welcher er so viel diskutiert und so wenig Beziehung hat (schon alleine auf Grund der gegeneben Umstände) - was springt für dich dabei heraus ausser Sex?

nebenmann am 15.Jan 17  |  Permalink
Hallo sopravvivere,

die Antwort auf deine Frage habe ich im Beitrag "Was mich an ihr hält?" niedergeschrieben.

Danke dir für deinen Kommentar.